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Die 3 möglichen Kategorien der Genealogie |
1. Achse: Achse der Wahrheit |
2. Achse: Achse der Macht |
3. Achse: Achse der Ethik |
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Hinrich Fink-Eitel:
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Historische Ontologie unserer selbst im Verhältnis zur Wahrheit, durch das wir uns als Subjekt des Wissens konstituieren |
Historische Ontologie unserer selbst im Verhältnis zu einem Machtfeld, durch das wir uns als Subjekte, die auf andere einwirken, konstituieren |
Historische Ontologie im Ver-hältnis zur Ethik, durch das wir uns selbst als moralisch Handelnde konstituieren |
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Überwachen und Strafen (Wahnsinn und Gesellschaft) |
Sexualtität und Wahrheit 1-3 (Wahnsinn und Gesellschaft) |
Entgegensetzung von:
DISKURS- |
ANALYSE |
"HISTOIRE |
DES IDÈES" |
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KRITIK |
EREIGNIS (événement, Umkehrung) |
<=========> |
SCHÖPFUNG(création) |
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GENEA- LOGiE |
SERIE (série, Diskontinuität) REGELHAF-TIGKEIT (regularité, Spezifität) MÖGLICH-KEITSBE-DINGUNGEN (condition de possibilité, Äußerlichkeit) |
<=========> <=========> <=========> |
BEDEUTUNG(signification) |
(vgl. Die Ordnung des Diskurses, S. 34ff)
Diskontinuität Äußerlichkeit |
"Die Diskurse müssen als diskontinuierliche Praktiken behandelt
werden, die sich überschneiden und manchmal berühren, die einander
aber auch ignorieren oder ausschließen" Es gibt keine prädiskursive Vorsehung, welche uns die Welt geneigt
macht. "vom Diskurs aus, von seiner Erscheinung und Regelhaftigkeit aus, muß man auf seine äußeren Möglichkeitsbedingungen zugehen; auf das, was der Zufallsreihe dieser Ereignisse Raum gibt und ihre Grenzen fixiert" |
DISKURSPRAKTIKEN (vorrangig in: Der Wille zum Wissen) |
Verbindungen ---------------------> <-------------------- <===========> |
PRAKTIKEN DER MACHT (vorrangig in: Überwachen und Strafen) |
wissenserzeugende Praktiken Deleuze: "Ordnung des Sagbaren" |
Macht-Wissen-Komplex Fink-Eitel S. 78-80: verbindet die "Bedingungen nicht-diskursiver Sichtbar-keit und diskursiver Sagbar-keit". |
produktive Macht, die Macht affiziert Deleuze: "Ordnung des Sichtbaren", Architektur mit stummen Praktiken |
DISPOSITIVE sind "machtstrategische Ver-knüpfungen von Diskursen und Praktiken, Wissen und Macht." (FE 80) Übers. v. WzW 35:der "Begriff ´dispositif´ findet sich vornehm- lich in jurist., medizin. u. milit. Kontexten. Er bezeichnet die (materiellen) Vorkehrungen, die eine strategische Operation durchzuführen erlaubt." "Monismus der Macht": "Die Dispositive der Macht bein- halten Diskurse und Praktiken, Wissen und Macht." (FE 81) "Der Wille zum Wissen ist selber ein Wille zur Macht" (FE 81) "Wenn es einem gelungen ist, ´Strategien der Machtverhältnisse, die Wissenstypen stützen und um- gekehrt´ freizulegen, dann hat man ein Dispositiv." (SM 150) "Das Dispositiv unterscheidet sichvon der episteme [...] dadurch, daß es nichtdiskursive Praktiken als auch diskursive anzeigt. Es ist entschieden heterogen [...]"( ebd.) |
FE = Fink-Eitel, Hinrich: Michel Foucault zur Einführung. 3., durchges.
A. Hamburg: Junius, 1997.
Deleuze = Deleuze, Gilles: Foucault. Übers. v. Hermann Kocyba. Frankfurt
a. M.: Suhrkamp, 1987.
DIE BIOMACHT (MIT DEM SEXUALITÄTSDISPOSITIV) (statt souveräner Todesmacht, FE 87) wirkt: objektivierend, subjektivierend, totalisierend, individualisierend, FE 102 |
koordiniert folgende Maßnahmen (s. oben):
Zwei Kraftzentren |
DISZIPLINIERUNG/ ABRICHTUNG einzelner Körper (Disziplinen: Block aus Erwerb von Fähigkeiten, Ensemble geregelter Kommunikationen, Reihe von Machtverfahren, vgl. SM 255) |
(BEVÖLKERUNGS-) REGULIERUNG mit globalen Auswirkungen auf gesamten Gesellschaftskörper |
Vier Kraftfelder/ strategische Komplexe (FE 86) Diskursivierung mit Geständniszwang und gegenseitiger Vernetzung |
Strategie: |
Zielscheibe der Praktiken: |
1. Pädagogisierung des kindlichen Sexes 2. Hysterisierung des weiblichen Körpers 3. Psychiatrisierung der perversen Lust 4. Sozialisierung des Fortpflanzungsverhaltens |
Kind Frau der Perverse das Paar |
FE = Fink-Eitel, Hinrich: Michel Foucault zur Einführung. 3., durchges.
A. Hamburg: Junius, 1997.
Codes (nahezu unverändert): |
Unterscheiden sich dadurch, wie sie in den Epochen ausgeübt und gelebt wurden: |
4 SELBST- PRAKTIKEN/ REGELN |
4 GEGENSTÄNDE DER PROBLEMA-TISIERUNG |
4 LEBENS- KÜNSTE |
Im 4. Jahrhundert vor unserer Zeit- rechnung |
Spätantike,1. / 2. Jahrhundert n. u. Z. |
Christentum |
1. Reglementierung der Lust |
KÖRPER |
DIÄTETIK |
Leibliche Genüsse des Essens, Trinkens, der Arbeit am eigenen Leib, asketische Übungen |
Pathologisierung des Ge- schlechtsakts; Akt nur noch in Ehe erlaubt |
Enthaltsamkeit und Sünde, "Selbstentziffe- rung", Durchleuchtung, Reinigung |
2. Gebot monogamer Treue |
FRAU bzw. GATTIN |
ÖKONOMIK |
Sorge um gesunde Nach- kommenschaft verlangt von Ehepartnern Mäßi- gung. Regelung der asymmetrischen Rechte u. Pflichten des Hausherrn und der Diener (d. h. Frauen, Kinder, Sklaven) |
Symmetrische Gegensei- tigkeit heterosexueller Liebe |
Symmetrische Reziprozi- tät und Gleichheit, die sich an alle richtet. Sexueller Akt in Ehe nur noch zur Fortpflanzung |
3. Verbot gegen- seitiger homosexu- eller Lust |
KNABE |
EROTIK |
Problem: "männliche" Herrschaft, Aktivität, Penetration fordert ihres- gleichen, also den freien Mann. Dabei muß aller- dings einer der Passive sein. Problematik der Knabenliebe |
Knabenliebe gilt zuneh-mend als verpönt |
Sünde, "weibliche" Werte werden gefordert: Jungfräulichkeit, körperliche Unversehrtheit, Reinheit und Passivität |
4. Theoretische Problematik der beunruhigenden "Sexualität" |
WAHRHEIT |
PHILOSOPHIE |
Theoretische Problemati- sierung der Lüste. Knabenliebe wird zur Weisheitsliebe. Asketische Lebenskunst als persönliche Entschei- dung |
Maßvoller Genuß der Lüste wird zur "Sorge um sich". Zwang zur Selbst- kontrolle, Pflicht zur Unterwerfung |
Göttliches Gesetz. Religiöse Institutionen. Juridische Praxis. / Nach Aufklärung fast nur noch die Form der juridischen Praxis |