DER TOD DER
LIEBENDEN
(Sonett nach Charles Baudelaire) Leichter Wohlgeruch in unserem Bette, Unser Diwan ist so tief wie eine Gruft, Wundersame Blumen an unsrer Liebestätte Erblühten uns zuvor als schönrer Himmelsduft. Im Zweikampf mit der letzten Feuersglut Werden beide Herzen mächtige Flammen. Der Geister zwiefache Lichterflut Wächst in Zwillingsspiegeln zusammen. In rosig-mystischem Abendblau werden wir einmal Verlodern in einem einzigen Wechselstrahl, Den das lange Abschiedsschluchzen schwergemacht. Dereinst tut ein Engel Himmelspforten auf, Trübe Spiegel und erloschne Flammen er darauf Treu und froh zu neuem Liebesglanz entfacht. 24.4.2000, nach Baudelaire - Übersetzung in Reimform (c) Marc C. Jäger |
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