Ich schlief mit meinem Mörder

Sie foltern sie am Rad der Geschichten
Und schlagen ihr die Tür ins Gesicht.
Der Draht wächst tief in alle Schichten;
Sie töten durch das Spiel teurer Pflicht:
Den Zwang, den ich Dir nächtens lehrte.
Du singst zum Abschied ihre Werke.

Ich schlief mit meinem Mörder.
Mörder, ich vermisse Dich.

Gewohnte Sonne brennt die Haut;
Die letzte Hülle leg´ ich ab,
Wenn schwarzer Nebel flüchtig graut.

Aus Wunden wächst ein starker Baum
Zum Himmel und zerdrückt mich.
Das schneebedeckte Grab im Traum
Der Ruhe, das bedrückt nicht.



27.9.1997
(c) Marc C. Jäger
zurück zur Homepage
  Zurück zur Gedichte und Kurzprosa-Übersicht