Ophelia

Von gemeinem Platz und Neid,
Wo kämpfte unser Heer,
Hinunter in die Märchenzeit
Wir treiben stumm zum Meer.

Die schwarze Gall´ im Fluß vermischt
sich mit Augenblau.
Bevor Dein junges Licht erlischt,
werde meine Frau.

Doch spät an spitzer Gabelung
Fließt Du zum wie - ich zum warum.

Wenn Du längst ertrunken bist,
Halt´ ich den verwesten Leib.
Hab´ ihn viel zu lang vermißt,
Wenn ich Deine Augen reib´.

Möcht´ Dich noch einmal bitten
Und schließ´ Dir Deine Lippen.

(Drei Tode sind wir gestorben.)



26.9.1997
(c) Marc C. Jäger
zurück zur Homepage
  Zurück zur Gedichte und Kurzprosa-Übersicht